Ein Bed & Breakfast mit Geschichte


Das Haus, in dem sich heute das Bed & Breakfast Braunsteiner befindet wurde im Jahr 1925 von meinem Großvater Robert Fink gebaut. Er war Rauchfangkehrermeister und baute ausschließlich mit Naturmaterialien. Diese konnte er sich leichter beschaffen, da er in viele Haushalte kam und daher wusste, wer welche Baumaterialien eventuell verkaufen oder tauschen könnte. Zudem war mein Großvater Tischlermeister, was besonders am Obergeschoss, an den Balkonen und am Dachausbau sofort ins Auge springt. Der ursprüngliche Zweck des Hauses war die, für damalige Verhältnisse, komfortable Unterbringung eines Teiles des erforderlichen Personals. Da das Haus einem typischen Chalets in der Schweiz nachempfunden wurde, wurde es fortan Schweizerhaus genannt.

Das Appartement 1 war die Wohnung des Rauchdangkehrergesellen und späteren Rauchfangkehrermeisters.
Im Appartement 2 wohnte das Dienstmädchen des Hauses. Später waren beide verheiratet und zwar - wie es der Zufall so wollte - miteinander.  Das Appartement 3 bestand damals aus zwei seperaten Zimmern: der Waschküche und dem sogenannten Burschenzimmer. In der Waschküche wurde die Wäsche und auch der Rauchfangkehrermeister selbst gewaschen. Das Burschenzimmer war der Schlafraum für den jeweiligen Rauchfangkehrerburschen. Der heutige Frühstücksraum beherbergte die Vorräte an Werkzeug und Brennholz.


Weitere Räumlichkeiten wurden als Hühnerstall und als Hundezwinger genutzt. Mein Urgroßvater züchtete Deutsch Langhaar Vorstehhunde für die Jagd, mit denen er den ein oder anderen 1. Platz bei Jagdhundegebrauchsprüfungen abstauben konnte. Der damalige Hühnerstall und der Hundezwinger werden heute aber als Fahrradgarage und Bastelwekstatt genutzt.

In den Jahren 2004 und 2005 erfolgte schließlich die individuelle Adaptierung als Bed & Breakfast.

(Verfasser: Josef Braunsteiner)